Geschichte

1903Bau der Bahnlinie München Aying – erste Siedler
um 1907systematische Erschließung
1913Errichtung einer Mariensäule
1921Weihe des Kirchleins „Maria im Walde“ (hinter der heutigen Kirche – jetzt Kriegergedächtniskapelle)
1928Bau und Weihe der Kirche „Rosenkranzkönigin“
1935Erhebung zur Kuratie
1945Erhebung zur selbständigen Pfarrei und Abtrennung von der Mutterpfarrei St. Michael Perlach
1967Abtrennung von Waldperlach und Errichtung der Pfarrei Bruder Klaus
1969Umgestaltung  der Kirche gemäß der erneuerten Liturgie
1975Bau des Pfarrheims an der Kaiserstr. 4b
1989Orgel mit 25 Registern (Fa. Stöberl – Münchner Orgelbau)
1997Übernahme der Trägerschaft des Kindergartens St. Christophorus
2000Einweihung des Friedhofs Neubiberg
2012Errichtung des Pfarrverbands Neubiberg-Waldperlach

Um 1900 war das heutige Siedlungsgebiet Neubiberg / Waldperlach fast vollständig bewaldet.

Waldperlach entstand und wurde geprägt durch das ehemalige Dorf Perlach. Bis etwa 1900 waren dort, wo heute die Häuser von Waldperlach stehen, nur stiller Wald und verträumte Heide, in früheren Jahren oft Schauplätze höfischer Jagden.

Als 1904 die Bahnlinie vom Ostbahnhof zum Mangfalltal gebaut wurde, begann langsam die Besiedelung.

Das heute dicht besiedelte südöstliche Stadtrandgebiet von München war noch um die Jahrhundertwende ausschließliches Waldland. 1911 begann die Erschließung entlang der Bahnlinie München-Kreuzstraße. Mit der Werbung „Kehre zurück zur Natur! Im Walde wirst du Ruhe finden“ kamen immer mehr Siedler nach Neubiberg, „der zukünftigen Gartenstadt“. Die ersten Siedler errichteten als geistigen Mittelpunkt bereits 1913 eine Mariensäule (Figur heute in der Kapelle „Maria im Walde“). Und schon 1921 konnte die Kapelle „Maria im Walde“ geweiht werden; heute ist sie Gedächtniskirche für die Opfer der beiden Weltkriege.

1928 konnte in Neubiberg die Rosenkranzkönigin-Kirche durch H.H. Kardinal Faulhaber eingeweiht werden, der die damaligen wenigen Waldperlacher zugeteilt wurden.

Am 1. Januar 1935 wurde die Expositur Neubiberg von der Mutterpfarrei St. Michael, Perlach losgelöst und in eine Kuratie (gewisse Selbständigkeit) umgewandelt – Pfarrkurat war Johann Keller (11.1.1894 – 7.12.1967).

Der anhaltende Siedlerzustrom machte es unausweichlich, neben einer mehrteiligen Schule auch ein größeres Gotteshaus zu errichten. Am 11. November 1928 weihte Michael Kardinal von Faulhaber die Kirche zu Ehren von Maria, der Rosenkranzkönigin ein. Es ist ein einfacher, klar gegliederter, weiß verputzter Bau mit einer Gesamtlänge von 40 m (innen 22 m), einer Breite von 13,30 m (innen 11,20 m) und einem nordöstlich angeordneten, sehr flach gedeckten 21,50 m hohen Turm mit drei Stahlglocken. Die Pfarrkirche ist das Zentrum des Pfarrlebens.

1945 wurde die Kuratie Neubiberg zur Pfarrei Rosenkranzkönigin erhoben mit Albert Sickinger als Stadtpfarrer, der schon seit 1938 als Kurat in Neubiberg tätig war. Er wirkte hier nicht weniger als 28 Jahre bis zu seinem Tod am 4.11.1966. Sein Grab befindet sich auf dem im Jahr 2000 neuerrichteten Friedhof in Neubiberg. Nicht nur wegen seiner vorbildlichen Haltung und Tätigkeit während des zweiten Weltkrieges, sondern vor allem durch fruchtbare, segensreiche Arbeit in den schweren Nachkriegsjahren bleibt sein Name mit der Kirchengemeinde Neubiberg für immer verbunden. Nach ihm ist die Straße in dem Neubaugebiet auf der Haid benannt.

Sein Nachfolger war Herr Stadtpfarrer Josef Schäfer (24.10.1929 – 21.8.1999; sein Grab befindet sich in München-Lochhausen). Bis 1979 betreute er seelsorglich die Pfarrei.

Aufgrund des starken Anwachsens der Bevölkerung in Waldperlach wurde Pfarrer Karl Maria Harrer 1963 beauftragt, eine eigene Pfarrgemeinde in Waldperlach unter dem Patronat des heiligen Bruder Klaus von der Flüe zu gründen.

Bereits 1967 war Waldperlach als selbständige Kuratie St. Bruder Klaus ausgelöst worden; ein kleiner Teil dieses Münchner Stadtbezirks blieb jedoch bei der Pfarrei Neubiberg und somit Stadtpfarrei.

Am 1. Juni 1969 konnte die Pfarrkirche samt Kindergarten von H.H. Kardinal Döpfner eingeweiht werden. Gründungspfarrer war Karl Maria Harrer, der bis 1996 insgesamt 33 Jahre hier als Seelsorger wirkte und das geistliche Fundament gelegt hat. Sein Grab befindet sich auf dem Ostfriedhof in München.

1969 wurde die Kirche Rosenkranzkönigin erweitert und gründlich renoviert. Der Innenraum erhielt wieder eine schlichte Ausgestaltung und es wurde möglich, die Gottesdienste nach der erneuerten Liturgie zu feiern. Herrn Stadtpfarrer Schäfer ist auch der Bau eines – für eine fruchtbare Pfarrarbeit heute unentbehrlichen – eigenen Pfarrheimes im Jahr 1975 zu verdanken.

Er förderte das Pfarrleben in den verschiedenen Gruppen weiter.

Von Oktober 1979 bis August 2008 war es Herr Siegfried Bleichner, der hier als Pfarrer die Gemeinde von ca. 5500 Katholiken betreut hat. Sein Schwerpunkt war die Seelsorge für Jung und Alt und die Bildung von Gruppen und Gruppierungen, um die Anonymität einer so großen Gemeinde aufzubrechen und die Erfahrung von Gemeinschaft um die Mitte Jesus Christus zu ermöglichen.

In St. Bruder Klaus übernahm 1996 bis 1997 Rainer Hepler die Gemeinde.

1997 folgte in St. Bruder Klaus Erich Schmucker als Pfarrer, der versuchte die verschiedenen Strömungen in der Pfarrei wieder zu einen. Er blieb bis 2009.

Zwischen September 2008 und August 2010 wurde Pater Lukasz Steinert als Pfarradministrator in der Pfarrei Rosenkranzkönigin eingesetzt.

Zwischen September 2010 und August 2015 ist Pfarradministrator Dr. Sylwester Walocha für die Leitung der Pfarreien Rosenkranzkönigin und St. Bruder Klaus verantwortlich. Der führte die beiden Pfarreien zusammen zu einem Pfarrverband, der am 01.02.2012 errichtet wurde.

Nach einem Jahr (September 2015 bis August 2016) unter Pfarradministrator Johannes Kanzler ist seit September 2016 Stefan Füger als Pfarradministrator mit der Leitung der Pfarreien Rosenkranzkönigin und St. Bruder Klaus bzw. des Pfarrverbands Neubiberg-Waldperlach betraut.